Standheizung nachrüsten: Kosten, Verbrauch und Funktionsprinzip

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Temperaturanzeige von Autoklimaanlage
© GettyImages / Fotokot197

Oh wie schön: Bei eisigen Temperaturen schnell ins warme, vorgeheizte Auto schlüpfen. Eine Standheizung macht es möglich: Sie können ab der ersten Minute eine angenehme Wohlfühltemperatur genießen. Verfügt Ihr Auto nicht über die entsprechende Ausrüstung? Dann können Sie bei vielen Modellen eine Standheizung nachrüsten. Erfahren Sie hier, wie dieser Heizkörper funktioniert, wie die Nachrüstung abläuft und welche Kosten anfallen.

Wie funktioniert eine Standheizung?

Wie eine Standheizung funktioniert, hängt von der Art der Heizung ab. Zu unterscheiden sind diese Varianten:

  • Wasserheizung: Eine Wasserheizung heizt neben dem Innenraum auch den Motor-/Kühlwasserkreislauf auf. Für die Erwärmung sorgt verbrannter Diesel- oder Benzinkraftstoff.
  • Luftheizung: Luftheizungen erwärmen lediglich die Luft im Innenraum. Dafür sind die Anschaffungskosten niedriger. Diese Art der Heizkörper wird über die Autobatterie betrieben.

Sind Sie unsicher, ob Sie eine Standheizung nachrüsten sollten oder ob ein Zuheizer besser geeignet ist? Die Geräte decken verschiedene Funktionen ab. Während die Standheizung das Fahrzeuginnere im Stand erwärmt, kommt der Zuheizer erst während der Fahrt zum Tragen. Er verstärkt die Heizkraft des Fahrzeugs, damit sich das Innere schneller erwärmt. Ein Zuheizer ist kostengünstiger nachzurüsten als eine Standheizung.

Wie lässt sich eine Standheizung nachrüsten?

Eine richtige Standheizung nachzurüsten, ist sehr aufwändig. Die Nachrüstung ist für technische Laien nicht empfehlenswert, da sie Arbeiten an der Kraftstoffleitung erfordert. Daraus können – bei nicht fachgerechtem Einbau – Sicherheitsrisiken entstehen. Im Idealfall beauftragen Sie deshalb eine professionelle Werkstatt wie Webasto, Truma oder Eberspächer damit, die Standheizung nachzurüsten.

Damit die Komponente später tadellos funktioniert, muss sie an die Kraftstoffversorgung angeschlossen werden. Außerdem ist eine Verbindung zwischen Steuergerät und Bordelektronik erforderlich. Dazu entfernt der Fachmann die Verkleidung des Motorraums. Nun kann er die Anschlüsse am Tank sowie an der Batterie vornehmen und das Heizgebläse montieren.

Bedienungsmöglichkeiten

Eine Standheizung macht nur Sinn, wenn sie sich aus der Ferne bedienen lässt. Niemand hat Interesse daran, morgens im Schlafanzug in die Garage zu huschen, um später mit einem warmen Auto starten zu können. Deshalb gibt es je nach gewähltem Modell mehrere Möglichkeiten, um die nachgerüstete Standheizung zu bedienen:

  • Funkfernbedienung zum An- und Ausschalten aus einer Entfernung von bis zu 1.000 Metern (nur ohne Störung durch dicke Wände)
  • Zeitschaltuhr zur Aktivierung der Heizung stets zu einer festen Uhrzeit (z. B. 20 Minuten vor der Abfahrt zum Arbeitsplatz)
  • Steuerung per Mobilfunk über ein verbautes GSM-Modul, per SMS oder Telefonat bedienbar
  • Smartphone-App, um die Heizung bequem per Smartphone oder Tablet zu steuern
  • Smarthome-Anwendungen, beispielsweise zur Bedienung per Sprachbefehl über Alexa (z. B. Alexa-Skill „Eberspächer Standheizung“)

Kosten und Aufwand im Überblick

Möchten Sie eine Standheizung nachrüsten, variieren die Kosten deutlich in Abhängigkeit von Hersteller, Typ und Größe Ihres Autos. Das Heizgerät selbst und das erforderliche Anschlussmaterial liegt kostentechnisch etwa zwischen 1.200 und 2.000 Euro. Hinzu kommen rund 400 bis 600 Euro für den Einbau der Komponente. Die Gesamtkosten liegen also durchschnittlich bei rund 1.600 bis 2.600 Euro. Es kann allerdings durchaus teurere Angebote geben, etwa wenn die Zugänglichkeit zu den nötigen Komponenten erschwert ist.

Neben den Anschaffungskosten sollten Sie auch den Verbrauch an Diesel oder Benzin im Auge behalten. Eine durchschnittliche Standheizung benötigt pro Stunde etwa 0,5 bis 0,8 Liter. Bei einer üblichen Aufheizdauer von rund 30 Minuten und einem Spritpreis von 2 Euro je Liter kostet Sie jeder Aufheizvorgang 50 bis 80 Cent.

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