Vitamine fürs Auto: Sind Diesel-Additive sinnvoll?

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Preis für Diesel mit Additiven
© GettyImages / LeoPatrizi

Diesel-Additive spalten die Gemüter: Sind sie wirklich sinnvoll oder schaden sie dem Motor vielleicht sogar? Dieser Beitrag verrät, was in Diesel-Additiven steckt, wann sie eine sinnvolle Ergänzung zu Ihrem Treibstoff sind und worauf Sie bei der Nutzung achten sollten.

Diesel-Additive: welche Vorteile die Diesel-Zusätze bieten

Bei Diesel-Additiven handelt es sich um Zusatzstoffe. Sie werden dem Kraftstoff hinzugefügt, um eine bestimmte Wirkung zu erzielen. Welche das ist, hängt von den beigemengten Zusätzen und dem gewünschten Zweck ab. Die Hersteller verfolgen mit ihren Diesel-Additives im Regelfall eines oder mehrere dieser Ziele:

  • Motorschutz:
    • Spezielle Anti-Verschleiß-Stoffe sollen den Motor schützen und so seine Langlebigkeit erhöhen. Sie erreichen dies durch eine bessere Schmierung.
    • Chemische Zusätze: Sie lösen Schmutzablagerungen an, damit sie sich nicht im Motorblock festsetzen können. Auch dies trägt zur Langlebigkeit des Motors bei.
    • Modifikatoren: Diese Zusätze verbessern die Zündwilligkeit und damit die Cetanzahl eines Motors. Dies kann zu einer Leistungssteigerung führen.

Ein gutes Beispiel für den gezielten Einsatz von Diesel-Additiven ist der sogenannte Winterdiesel. Spezielle Zusätze verhindern das Einfrieren des Diesels im Winter. Der Kraftstoff wird so nicht zähflüssig und kann den Kraftstofffilter nicht verstopfen.

Sind Diesel-Additive sinnvoll?

Die Hersteller von Diesel-Additiven weisen je nach Produkt auf eine Vielzahl von Vorteilen hin, beispielsweise:

  • geringerer Dieselverbrauch
  • optimierter Schadstoffausstoß
  • Entfernung bestehender Ablagerungen im System
  • Korrosionsschutz für den Motor
  • optimierte Zündwilligkeit des Diesels
  • bessere Motorleistung

Manche Hersteller sprechen sogar von einer langfristig positiven Auswirkung von Diesel-Additiven auf Wartungs- und Reparaturkosten infolge des verringerten Verschleißes. Auf den ersten Blick scheinen Diesel-Additive sinnvoll zu sein. Der ADAC hält sich mit Tests und öffentlichen Aussagen dazu weitgehend zurück. Zwar gibt es einige Tests von Automagazinen, die von positiven Diesel-Additive-Erfahrungen berichten. Inwieweit diese allerdings tatsächlich auf einer objektiven Grundlage entstanden sind, lässt sich für den Laien kaum nachvollziehen. Neutrale Tests sind kaum verfügbar.
Der Diesel-Additive-Hersteller Liqui Moly ließ deshalb vor einigen Jahren einen unabhängigen Test der Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) durchführen. Dazu nahmen sie an zwei Fahrzeugen von Mitarbeitern der GTÜ Messungen vor. Anschließend fuhren sie mehrere Hundert Kilometer weit mit Diesel-Additiven im Tank. Das Ergebnis: Selbst unter hohen Drehzahlen war kein Kohlenmonoxid mehr nachweisbar, das ein Anzeichen für eine unvollständige Verbrennung ist. Zudem stießen die Fahrzeuge nur noch rund halb so viel Kohlenwasserstoff aus.

Wie schädlich sind Diesel-Additive?

Die Schädlichkeit von Dieseladditiven ist abhängig von ihrer chemischen Zusammensetzung und der sachgemäßen Anwendung. Während sie darauf ausgelegt sind, die Motorleistung zu verbessern und Emissionen zu reduzieren, können bestimmte Inhaltsstoffe bei unsachgemäßem Umgang gesundheitliche und umweltbedingte Risiken bergen. Die Verwendung gemäß den Herstellerangaben ist entscheidend, um Schäden am Fahrzeug zu vermeiden und gesetzliche Umweltstandards einzuhalten. In vielen Ländern regulieren strenge Vorschriften den Einsatz von Dieseladditiven, um sowohl die Umwelt als auch die Gesundheit der Menschen zu schützen. Es ist also wichtig, nur zertifizierte und zugelassene Additive zu verwenden und stets die Anwendungsempfehlungen zu befolgen.

Diesel-Additive mischen: So funktioniert die Anwendung

Um Diesel mit Additiven anzureichern, müssen Sie diese in einem speziellen Verhältnis mischen. Soll ein Premium-Diesel entstehen, der den Motor fortwährend optimiert? Hierzu mischen Sie die Diesel-Additive im Verhältnis 1:5000 mit dem Kraftstoff.
Beispiel: Ihr Tank fasst 75 Liter. Das korrekte Mischungsverhältnis berechnen Sie nach der Formel „Kraftstoffmenge : 5000“. Sie müssen dem vollen Tank 75 Liter : 5000 = 0,015 Liter, also 15 Milliliter Diesel-Additive hinzufügen.
Möchten Sie lieber eine intensive Reinigung durchführen, um das System etwa von bestehenden Ablagerungen zu befreien? Dann ist eine höhere Dosierung von 1:1000 erforderlich. Im oben genannten Beispiel wären es also 75 Liter : 1000 = 0,075 Liter, somit 75 Milliliter Diesel-Zusatz.
Tipp: Diese Faustformeln sind als reine Richtwerte zu verstehen. Informieren Sie sich stets auf der Verpackung des Zusatzes, wie Sie das Diesel-Additive richtig mischen.

Braucht wirklich jedes Fahrzeug Diesel-Additive?

Diesel-Additive entfalten nur noch wenig Wirkung, wenn Sie bereits auf hochwertige Treibstoffe setzen. Haben Sie aber ein Gebrauchtfahrzeug gekauft, das früher häufig mit minderwertigem Diesel gefahren wurde? Dann profitiert das Auto von einer Intensivreinigung mit Diesel-Additiven. Auch wenn Sie ausschließlich Kurzstrecken fahren, können Sie Ihrem Fahrzeug mit den Zusätzen etwas Gutes tun. Diesel-Additive sind ideal für Fahrten ins Ausland, wo vielleicht nur minderwertige Treibstoffe verfügbar sind. Nicht zuletzt nutzen viele Autobesitzer einen Diesel-Zusatz, um ihr Auto optimal zu versorgen und dessen Lebensdauer zu verlängern.
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FAQs

Ist ein Additiv für Diesel sinnvoll?
Die Verwendung von Diesel-Additiven kann sinnvoll sein, um die Qualität des Kraftstoffs zu verbessern, die Cetanzahl zu erhöhen, die Verbrennung zu optimieren und die Bildung von Ablagerungen im Kraftstoffsystem zu verhindern. Sie können auch dazu beitragen, das Einfrieren des Diesels bei niedrigen Temperaturen zu verhindern und die Lebensdauer des Motors zu verlängern. Es ist jedoch wichtig, das richtige Additiv für die spezifischen Bedürfnisse Ihres Fahrzeugs und die jeweiligen Betriebsbedingungen auszuwählen.

Welches Diesel-Additiv ist das beste?
Das „beste“ Diesel-Additiv hängt von den individuellen Bedürfnissen Ihres Fahrzeugs und den gewünschten Effekten ab. Produkte von renommierten Herstellern, die auf die Reinigung des Einspritzsystems, die Verbesserung der Cetanzahl oder die Reduktion von Frostproblemen abzielen, können effektiv sein. Beispielsweise werden Additive von bekannten Marken wie Liqui Moly, BG und Red Line oft für ihre Qualität und Wirksamkeit gelobt. Unabhängige Tests und Kundenbewertungen können eine gute Orientierung bieten, welches Additiv für Ihre Zwecke am besten geeignet ist.

Wie oft sollte man Diesel-Additiv benutzen?
Die Häufigkeit der Anwendung von Diesel-Additiven variiert je nach Produkt und Herstellerangaben. Einige Additive sind für den regelmäßigen Gebrauch bei jeder Betankung gedacht, während andere möglicherweise nur saisonal oder als Kur für spezifische Probleme eingesetzt werden sollten. Es ist wichtig, die Empfehlungen auf dem Produktetikett zu befolgen. Im Allgemeinen kann die regelmäßige Verwendung in empfohlenen Intervallen dazu beitragen, das Kraftstoffsystem sauber zu halten und die Motorleistung zu optimieren.