Defektes Zündschloss erkennen: Reparatur und Kosten im Überblick

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Zündschloss
© GettyImages / Birdlkportfolio

So unscheinbar das Bauteil auch scheint: Ohne Zündschloss geht bei Ihrem Auto gar nichts! Lässt sich der Schlüssel nicht mehr drehen oder startet der Motor nicht? Dann müssen Sie das defekte Schloss auswechseln. Dieser Beitrag zeigt Ihnen, wie Sie ein kaputtes Zündschloss reparieren und welche Kosten dafür entstehen.

Welche Funktionen erfüllt ein Zündschloss?

Es besteht aus dem Schließzylinder, der perfekt auf den passenden Schlüssel abgestimmt ist. Die zweite Komponente ist der Zündanlassschalter. Dieser Schalter setzt Energie frei, sobald Sie den Schlüssel in eine bestimmte Position drehen. Man unterscheidet vier Positionen in der Zündschloss-Belegung:

Pos.BezeichnungFunktion
0LockIn der Ausgangsstellung ist das Auto nicht mit Strom versorgt. Das Lenkradschloss des Autos ist aktiv.
1ACCDie Starterbatterie gibt Strom frei, um die ersten Energieverbraucher zu versorgen. So können Sie Radio hören, der Motor läuft dabei nicht. Man spricht von einer eingeschalteten Zündung.
2ONDies ist die Standardstellung des Schlüssels, wenn der Motor läuft. Die Batterie gibt die nötige Spannung für die Zündung und den Motor frei. Bei Dieselfahrzeugen entspricht diese Zündschloss-Belegung der Vorglühstellung.
3STARTn dieser Position setzen Sie den Anlasser in Bewegung und der Motor läuft an. Anschließend schnellt der Schlüssel zurück auf Position 2.

Symptome: So erkennen Sie ein defektes Zündschloss

Ein Defekt erkennen Sie an verschiedenen Anzeichen:

– Der Autoschlüssel lässt sich nicht drehen, das Zündschloss klemmt oder hakt.
– Der Schlüssel dreht sozusagen ins Leere, es scheint kein Widerstand vorhanden zu sein.
– Der Zündschlüssel ist abgebrochen.
– Die Zündung bzw. der Motor starten nicht nach dem Drehen des Zündschlüssels.

Leider zieht ein defektes Zündschloss mehrere unangenehme Folgen nach sich. Am schlimmsten: Sie können das Fahrzeug nicht mehr starten und deshalb auch nicht in die Werkstatt fahren. Sie müssen es abschleppen (lassen). Weder das Lenkradschloss, noch die Wegfahrsperre lassen sich entriegeln. In der Folge ist der Diebstahlschutz eingeschränkt.

Die Ursachen für ein defektes Zündschloss

Häufige Ursachen für ein defektes Schloss sind eine blockierte Lenkradsperre oder verklemmte Teile im Inneren des Schlosses. In beiden Fällen lässt sich der Zündschlüssel nicht drehen. Im schlimmsten Fall bricht er sogar ab. Steckt das abgebrochene Ende im Schloss, lässt sich das Auto nicht mehr starten. Die mangelnde Schmierung des Zündschlosses begünstigt diese Entwicklung. Seltener kommen Frostschäden am Zündschloss vor. Diese entstehen, wenn Kondenswasser in das Schloss eindringt und bei Minustemperaturen gefriert.

In sehr vielen Fällen müssen Sie das Zündschloss wechseln. Hat sich das Innenleben des Schlosses verhakt, ist es unwirtschaftlich, einzelne Bauteile zu ersetzen. Eine Ausnahme ist der Zündanlassschalter. Wenn er das Problem verursacht, können Sie nur den Schalter austauschen. Ist lediglich der Schlüssel abgerissen? In einigen Fällen ist es möglich, die Reste aus dem Schloss zu entfernen. Dann müssen Sie es nicht austauschen.

So geht das Auswechseln

Der Austausch des Zündschlosses ist in den meisten Fällen eine Arbeit für qualifizierte Mechaniker. In vielen Fahrzeugen ist dafür die Demontage des Airbags erforderlich. Hobbyschrauber ohne entsprechende Schulung sollten nicht an diesem sicherheitsrelevanten Bauteil arbeiten. Denn im schlechtesten Fall funktioniert danach der Airbag nicht mehr korrekt. Wenn Sie ihn versehentlich auslösen, besteht eine enorme Verletzungsgefahr.

Der genaue Ablauf der Reparatur variiert je nach Fahrzeug. Grundsätzlich folgt der Ausbau des Zündschlosses aber grob diesen Schritten:

1. Batterie abklemmen
2. alle erforderlichen Bauteile entfernen, um an die Lenksäule und das Zündschloss heranzukommen (z. B. Lenkrad, Airbag, Lenkstockschalter, Verkleidungen)
3. Sensor der Wegfahrsperre abklemmen und Zündschloss für den Ausbau drehen
4. bei abgebrochenem Zündschlüssel das Gehäuse aufbohren
5. neues Zündschloss einbauen und alle Anschlüsse wiederherstellen
6. alle demontierten Bauteile wieder einsetzen

Muss nur der Zündanlassschalter gewechselt werden, können Sie auch selbst Hand anlegen. Nach dem Abklemmen der Batterie demontieren Sie die Verkleidung der Lenksäule. Lösen Sie den Stecker des Schalters und gegebenenfalls dessen Befestigung. Nun können Sie ihn ersetzen.

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Neues Zündschloss: Kosten und Arbeitsaufwand im Überblick

Für ein einfaches Zündschloss mit Schlüsseln und austauschbarem Zylinder rechnen Sie mit Kosten von 50 bis 150 Euro. Deutlich teurer wird es, wenn das Zündschloss nur mit einem Steuergerät kommuniziert. Kosten bis zu 1.000 Euro sind dann keine Seltenheit. Die Reparaturzeit beträgt etwa ein bis drei Stunden, bei komplizierten Fällen auch bis fünf Stunden. Bei einem durchschnittlichen Stundensatz von 80 Euro müssen Sie also 80 bis 400 Euro einplanen. Insgesamt verursacht ein neues Zündschloss Kosten von 130 bis 1.400 Euro – je nach Fahrzeug.

Deutlich weniger zahlen Sie, wenn es dem Mechaniker gelingt, die Schlüsselreste aus dem Zündschloss zu entfernen. Dann steht auf der Rechnung nur die Arbeitszeit von ein bis zwei Stunden, also 80 bis 160 Euro.

Tipp: Sparen Sie bares Geld und bestellen Sie bei Motointegrator kostengünstige Zündschlösser von namhaften Herstellern wie RMS, VICMA oder Simson. Ob für Ihren Golf 5, Twingo 2 oder Roller: Die passenden Ersatzteile für Ihr Zündschloss kommen innerhalb weniger Tage zu Ihnen.