Entlüften der Bremse: warum ist das nötig?
Es gibt Gründe, warum ein Auto alle zwei Jahre zur Hauptuntersuchung muss. Doch auch außerhalb dieser Intervalle ist es unerlässlich, die wichtigsten Komponenten zu prüfen. Zu diesen Autoteilen gehören zweifellos die Bremsen. Die Entlüftung der Bremse stellt sicher, dass die Bremswirkung einwandfrei ist und die Bremsleistung verbessert wird.
Luft in der Bremse – wie kommt sie dort hin?
Um die Gefahren zu verstehen, die eine Ansammlung von Luft in der Bremse mit sich bringt, sollte zunächst geklärt werden, wie die Luft überhaupt ins Bremssystem gelangen kann. Das geschieht häufig über Risse oder komplette Lecks, die dazu führen, dass Bremsflüssigkeit austritt. Im Umkehrschluss gelangt Luft ins Bremssystem.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass beim Austausch der Bremsflüssigkeit Lufteinschlüsse entstehen. Bremsflüssigkeit zieht Feuchtigkeit an. Diese Feuchtigkeit dringt oft durch Dichtungen und Bremsschläuche ins System ein und führt ebenfalls zu Lufteinschlüssen. Diese Einschlüsse können die Bremswirkung gefährlich reduzieren: Die Bremskraft lässt nach, und der Bremsweg verlängert sich.
Bremsen entlüften: Werkzeuge
Es ist klar: Die Luft muss raus, die Bremsen müssen entlüftet werden. Sie können dies in der Werkstatt erledigen lassen oder, mit etwas Geschick und dem richtigen Zubehör, die Bremsanlage selbst entlüften. Benötigt werden unter anderem ein Wagenheber, ein Drehmomentschlüssel, eine Ratsche, ein Ringschlüssel und ein Entlüftungsgerät.
Bremse manuell entlüften: Schritt für Schritt
Beim Wechsel der Bremsflüssigkeit, die Sie übrigens im Onlineshop von Motointegrator kaufen können, empfiehlt es sich, die Bremse gleich mit zu entlüften. Verwenden Sie zunächst den Wagenheber, um das entsprechende Rad abzunehmen. So gelangen Sie besser an das Entlüftungsventil. Setzen Sie den Ringschlüssel um das Ventil und öffnen Sie den Behälter des Hauptbremszylinders. Die verbleibende Bremsflüssigkeit entfernen Sie mit einer Pipette oder Spritze.
Bremsanlage entlüften, bis die Restluft entwichen ist
Füllen Sie frische Bremsflüssigkeit bis zur Markierung nach. Nun beginnt das eigentliche Entlüften. Stülpen Sie einen transparenten Schlauch über das Entlüftungsventil und führen Sie das andere Ende in einen Auffangbehälter, der etwas Bremsflüssigkeit enthalten sollte, um das Eindringen neuer Luft zu verhindern. Eine zweite Person tritt nun mehrmals auf das Bremspedal und hält es gedrückt, damit die alte Bremsflüssigkeit austreten kann. Wenn keine Luftblasen mehr in der austretenden Flüssigkeit zu sehen sind, ist die Entlüftung abgeschlossen. Achten Sie darauf, dass der Bremsflüssigkeitspegel nicht unter das Minimum sinkt. Montieren Sie anschließend die Räder und testen Sie die Bremsen zuerst im Stand und danach bei niedriger Geschwindigkeit. Hinweis: Bremsflüssigkeit ist giftig und muss fachgerecht entsorgt werden (zum Beispiel im Fachhandel).
FAQ: Bremsen entlüften
Kann man Bremsen selbst entlüften?
Das ist prinzipiell möglich, sofern Erfahrung vorhanden ist und das richtige Werkzeug zur Verfügung steht: Wagenheber, Drehmomentschlüssel, Ratsche, Ringschlüssel und ein Entlüftungsgerät. Zudem ist eine zweite Person erforderlich, um das Bremspedal zu betätigen.
In welcher Reihenfolge entlüftet man Bremsen?
Nach dem Entfernen des Rads setzen Sie den Ringschlüssel um das Entlüftungsventil. Öffnen Sie den Behälter des Hauptbremszylinders, ziehen Sie die alte Bremsflüssigkeit mit einer Spritze oder Pipette ab, füllen Sie neue Flüssigkeit nach, stülpen Sie den Entlüftungsschlauch auf das Ventil und lassen Sie das Bremspedal betätigen. So kann die alte, mit Luft angereicherte Bremsflüssigkeit ablaufen.
Was passiert, wenn man Bremsen nicht entlüftet?
Im Bremssystem eingeschlossene Luft und Feuchtigkeit reduzieren die Effizienz der Bremsen. Die Bremsleistung wird schwächer und der Bremsweg länger. Zudem kann sich die Bremsflüssigkeit durch die eingeschlossene Luft erhitzen, was zu ungleichmäßigem Bremsverhalten oder sogar einem Totalausfall der Bremsen führen kann.